Aktuelles und Typisierungs­aktionen

141 Schüler lassen sich am BSZ typisieren

von: Kathrin Roßdeutscher

Artikel der Schwäbischen Zeitung vom 08.03.2017 von Gerd Mägerle

141 Schüler des Biberacher Berufsschulzentrums (BSZ) haben am Mittwoch an einer Typisierungsaktion für potenzielle Stammzellenspender teilgenommen. Organisiert hatte diese der Lions-Club Biberach.

Seit 100 Jahren gibt es weltweit Lions-Clubs. Dieses Jubiläum nehmen die Clubs zum Anlass, um besondere Serviceziele zu verfolgen. Einer der Schwerpunkte ist dabei das Thema Gesundheit. Im hiesigen Lions-Distrikt, der in etwa den Osten Baden-Württembergs umfasst, liegt ein Fokus auf der Stammzellentypisierung und der damit verbundenen Hilfe für Leukämiekranke. „Wir haben uns zum Ziel gesetzt, zum Jubiläum 100 Mal 100 Typisierungen, insgesamt also 10000, zu erreichen“, sagt Andreas Raschig vom Lions-Club Biberach. Er wird im Sommer als Governor die Leitung des Lions-Distrikts übernehmen. „Ob wir das schaffen, weiß ich nicht“, so Raschig, „wenn es 3000 werden, wäre das schon sehr gut.“

Am Biberacher BSZ sind am Mittwoch schon mal 141 Typisierungen hinzugekommen. Eingebunden war die Aktion in die Blutspende, die es am BSZ in der Turnhalle einmal jährlich gibt. Demzufolge hatten die Schüler auch die Wahl, ob sie zur Typisierung eine kleine Menge Blut oder eine Speichelprobe abgeben. Das Blut wurde bei der Blutspende von Mitarbeitern des DRK entnommen, die Entnahme der Speichelprobe hatte der Lions-Club zusammen mit der Deutschen Stammzellspenderdatei (DSSD) organisiert, unterstützt von Peggy Kaim-Quasem, zuständig für den Schulsanitätsdienst an der Matthias-Erzberger-Schule.

Die Daten der Schüler erfassten mit Dr. Rolf Segiet und Professor Egon Lanz zwei Lions-Mitglieder und Chefärzte im Ruhestand. Danach erhielten die Schüler jeweils ein großes Wattestäbchen samt Auffangröhrchen. Durch zahnputzartige Bewegungen wurde der Speichel in dem Röhrchen gesammelt, der nun im Labor untersucht wird. Daraus entsteht der Eintrag in der Stammzellenspenderdatei. Passen die Merkmale einer typisierten Person zu denen eines Erkrankten, ist es möglich diesem durch eine Stammzellspende das Leben zu retten. 

Aktion wird gut angenommen 

„Uns ist es deshalb wichtig mit solchen Aktionen an die Schulen zu gehen, weil die Menschen, die sich hier typisieren lassen, noch jung sind und deshalb lange in der Kartei und damit als potenzieller Spender erhalten bleiben“, sagt Raschig. Am BSZ wurden die Schüler im Vorfeld durch einen Film über die Typisierung informiert. Das sei von den Schülern sehr gut angenommen worden, sagen die Schulleiterinnen Renate Granacher-Buroh (Karl-Arnold-Schule) und Hildegard Ostermeyer (Matthias-Erzberger Schule). 

„Ich habe mir schon länger überlegt, mich typisieren zu lassen, wusste aber nicht wie das genau abläuft“, sagt zum Beispiel Patrick Walter aus Wattenweiler (Ingoldingen). Er absolviert am BSZ gerade die Technikerschule. „Als ich von der Aktion gehört habe, war ich deshalb sofort dabei.“ 

Noch im März plant der Lions-Club Biberach zwei weitere Typisierungsaktionen – am Bischof-Sproll-Bildungszentrum sowie am Pestalozzi- und am Wieland-Gymnasium. 12000 Euro stellt der Club insgesamt in diesem Jahr für diese Aktionen bereit.

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