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Die Möglichkeit helfen zu können fühlte sich überwältigend an
Unser Stammzellspender Rico (Softwareentwickler, 28) aus Oberzent berichtet von seiner Spende:
"Vor einigen Jahren gab es in meinem Heimatort einen traurigen Vorfall: Ein kleines Kind war an Leukämie erkrankt. Die Nachricht sorgte damals für große Betroffenheit in der Gemeinde. Um zu helfen, wurde im Rahmen einer örtlichen Veranstaltung eine Registrierungsaktion organisiert. Viele Menschen aus der Umgebung nahmen teil und ließen sich registrieren – auch ich.
Nach der Aktion ging das Leben für alle wieder seinen gewohnten Gang, und ich dachte ehrlich gesagt nicht mehr viel daran. Doch etwa vier Jahre später erhielt ich plötzlich einen Anruf von der Stammzellspenderdatei. Sie erklärten mir, dass meine Gewebemerkmale mit denen einer Person übereinstimmen, die dringend eine Stammzellspende benötigt.
Diese Nachricht hat mich überrascht und gleichzeitig sehr berührt. Die Möglichkeit, tatsächlich helfen zu können, fühlte sich überwältigend an.
In den folgenden Wochen wurde ich medizinisch untersucht, um sicherzugehen, dass ich als Spender geeignet bin und die Spende auch für mich keine Risiken birgt.
Es war eine besondere Erfahrung, zu wissen, dass ich mit meiner Spende jemandem Hoffnung geben kann.
Rückblickend bin ich sehr froh, dass ich mich damals registriert habe. Es ist wirklich leicht, sich als Stammzellspender zu registrieren, und die Chance, vielleicht eines Tages Leben zu retten, ist etwas, das jeder wahrnehmen sollte.
Im Vorfeld der Stammzellspende wurden einige Untersuchungen durchgeführt, um sicherzustellen, dass meine Stammzellen tatsächlich für den Empfänger geeignet sind. Zudem wurde geprüft, ob ich gesundheitlich in der Lage bin, die Spende durchzuführen. Bei mir gab es einen abweichenden Blutwert, der zunächst etwas Sorgen bereitete. Daher wurde dieser Wert mehrmals genauer untersucht, um sicherzugehen, dass keine Risiken bei der Spende bestehen. Es war sehr beruhigend für mich zu wissen, dass so sorgfältig auf die Gesundheit des Spenders geachtet wird.
Ich muss zugeben, dass ich einen Tag vor der Spende etwas nervös war. Die Vorstellung, selbst Teil eines so wichtigen Prozesses zu sein, hatte mich schon etwas angespannt. Aber als ich dann vor Ort war, wurde ich von den Ärzten und dem gesamten Team hervorragend betreut. Sie nahmen sich Zeit, alle meine Fragen zu beantworten und mich über den Ablauf zu informieren. Diese Unterstützung und die gute Atmosphäre vor und während der Spende haben dazu beigetragen, dass sich meine Nervosität schnell legte.
Die Spende selbst habe ich nicht als unangenehm empfunden. Der Vorgang war gut organisiert, und es gab keine Probleme während der gesamten Spende. Ich habe mich jederzeit sicher und gut aufgehoben gefühlt. Rückblickend kann ich sagen, dass es eine sehr positive Erfahrung war.
Wenn ich anderen von meiner Erfahrung erzähle, möchte ich allen die Angst vor einer Stammzellspende nehmen. Es ist wirklich nicht so schlimm, wie man sich das vielleicht vorstellt, und es gibt einem das unglaubliche Gefühl, etwas Bedeutendes zu tun. Wenn man die Möglichkeit hat, einer anderen Person zu helfen und ihr vielleicht ein neues Leben zu schenken, sollte man diese Chance auf jeden Fall nutzen."
Wir danken Rico von ganzem Herzen und sind dankbar, dass es Menschen wie ihn gibt!