Aktuelles und Typisierungsaktionen
Meine Stammzellenspende – Mit Nebenwirkungen, aber ohne Zweifel
Unser Spenderin Michèle (Juristin, 42) aus Kronberg berichtet von ihrer Stammzellspende:
„Vor einigen Jahren habe ich mich bei der Stammzellspenderdatei (DSSD) registrieren lassen – ganz einfach mit einem Wangenabstrich. Ich bin und war Blutspenderin und für mich war es keine Frage, auch diese Möglichkeit, einem kranken Menschen zu helfen, wahrzunehmen. Mehrere Jahre nach der Typisierung hörte ich nichts.
Als ich dann eine E-Mail der DSSD bekam, dass ich als Spenderin in Frage komme und mich dringend melden solle, war ich zunächst überrascht – und auch etwas aufgeregt. Es folgten mehrere Untersuchungen, um sicherzugehen, dass ich wirklich geeignet bin. Als alles bestätigt wurde, begann die Vorbereitung auf die Spende.
Für die sogenannte periphere Stammzellentnahme musste ich mir über fünf Tage hinweg ein Medikament spritzen, das die Stammzellen vermehrt und aus dem Knochenmark, wo sie gebildet werden ins Blut einwandern lässt. Was ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste: Mein Körper würde darauf ziemlich heftig reagieren. Ich hatte starke Nebenwirkungen – unter anderem sehr starke Knochenschmerzen, Müdigkeit und grippeähnliche Symptome, die mich körperlich ziemlich mitgenommen haben. Es war herausfordernd, keine Frage.
Trotzdem war für mich jederzeit klar: Ich ziehe das durch.
Am Tag der Spende selbst war ich - ehrlich gesagt - froh, dass es endlich losging. Was mir dann vor Ort sofort auffiel: die unglaubliche tolle Betreuung vor Ort. Das medizinische Team war professionell, aufmerksam und sehr einfühlsam. Ich habe mich zu jeder Zeit gut aufgehoben und verstanden gefühlt. Die Entnahme selbst dauerte mehrere Stunden, war aber dank der guten Betreuung gut auszuhalten. Man lag, wurde regelmäßig versorgt und hatte immer jemanden, der nach einem geschaut hat.
Heute – einige Zeit später – bin ich wieder vollkommen fit. Die Nebenwirkungen waren unangenehm, ja, aber sie waren vorübergehend.
Was bleibt, ist das Gefühl, vielleicht das Leben eines Menschen gerettet zu haben. Und das überwiegt alles.
Ich würde es wieder tun. Nicht, weil es leicht war – sondern weil es wichtig war. Wenn du darüber nachdenkst, dich typisieren zu lassen:
Tu es. Es kostet dich wenig. Aber für jemanden da draußen kann es alles bedeuten.“
Wir danken Michèle von ganzem Herzen und sind dankbar, dass es Menschen wie sie gibt!