Glossar

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Allogene Transplantation
Bei diesem Verfahren spendet ein gesunder Spender Stammzellen für einen Patienten. In den Tagen vor der Transplantation wird der erkrankte Empfänger mit Chemotherapie und/oder Bestrahlung behandelt. Durch diese Vorbehandlung werden die kranken blutbildenden Zellen des Patienten zerstört. Zeitgleich erfolgt die Vorbereitung des Spenders für die Stammzellspende. Das gewonnene Stammzellpräparat wird nach der Entnahme von einem Kurier sofort zur Klinik des Patienten gebracht. Dort wird es dem Empfänger wie eine normale Blutkonserve zugeführt.

Autologe Transplantation
Hier werden dem Patienten die eigenen Blutstammzellen entnommen. Dieses Stammzellpräparat wird eingefroren und in flüssigem Stickstoff gelagert. Der Patient erhält im Anschluss an eine hoch dosierte Chemotherapie seine Stammzellen zurück. Der Ablauf der autologen Transplantation ist dem der allogenen Transplantation also sehr ähnlich, nur dass hier kein fremder Spender benötigt wird. Dieses Verfahren hat den Nachteil, dass hier ein höheres Risiko für einen Rückfall besteht. In vielen Fällen bietet die autologe Transplantation daher keine Chance auf eine vollständige Heilung des Patienten.

Blutkörperchen
Siehe Erythrozyten (rote Blutkörperchen) und Leukozyten (weiße Blutkörperchen)

Blutkrebs
Siehe Leukämie

Blutplasma
Als Blutplasma bezeichnet man den flüssigen Anteil des Blutes (Blutplasma = Blutflüssigkeit). Das Blutplasma macht etwa 55 Prozent der Gesamtmenge des Blutes aus. Es ist eine hellgelbe, klare Flüssigkeit, die nach einer fettreichen Mahlzeit auch einmal milchig trüb werden kann. Im Plasma schwimmen die Blutzellen.
91 Prozent des Blutplasmas sind Wasser, in dem in einem geringen Anteil Salze, Mineralien, Kohlenhydrate und Fette gelöst sind. Wesentlich bedeutender sind aber die heute bekannten etwa 120 verschiedenen Proteine (Eiweiße), die ebenfalls im Plasma enthalten sind. Diese Proteine und ihre lebenswichtigen Funktionen sind der Grund für die große Bedeutung des Plasmas in der modernen Medizin und Pharmazie.

Blutplättchen
Siehe Thrombozyten

BMDW
Die Abkürzung BMDW steht für „Bone Marrow Donors Worldwide“. Diese internationale Datenbank listet die Anzahl der potentiellen Spender nach Ländern auf und gibt den nach passenden Spendern suchenden Transplantationszentren eine Einschätzung über die Erfolgsaussichten.

Chemotherapie
Chemotherapie ist der Einsatz von starken Medikamenten zur spezifischen Hemmung von Tumorzellen. Im Vorfeld einer Stammzelltransplantation wird der Patient mit einer Chemotherapie behandelt, die die bösartigen Zellen im Körper zerstören soll. Nach einer solchen Therapie ist der Patient auf eine Stammzellspende angewiesen, um zu überleben.

Erythrozyten
Erythrozyten, auch rote Blutkörperchen genannt, kommen im Blut von Wirbeltieren und Menschen vor. Sie entstehen aus den Erythroblasten im Knochenmark, enthalten den eisenhaltigen Blutfarbstoff Hämoglobin und dienen im Körper dem Transport von Sauerstoff und Kohlendioxid.

G-CSF
G-CSF ist die Abkürzung des englischen „Granulocyte-Colony Stimulating Factor“ (deutsch: Granulozyten-Kolonien stimulierender Faktor). G-CSF kommt von Natur aus im Körper des Menschen vor und stimuliert die Reifung und Differenzierung von bestimmten Blutbestandteilen. Vor einer peripheren Blutstammzellentnahme wird dem Spender dieser Botenstoff über einen Zeitraum von etwa vier Tagen verabreicht. Dadurch wird die Konzentration von Stammzellen im Blut erhöht.

Hepatitis
Unter dem Begriff Hepatitis versteht man Erkrankungen, die mit einer Entzündung der Leber und einer Schädigung der Leberzellen einhergehen. Hepatitis kann unter anderem durch Viren, Bakterien oder auch durch Alkohol hervorgerufen werden. Gegenwärtig werden fünf Formen der Virus-Hepatitis unterschieden: Hepatitis A, B, C, D und E.

HIV
HIV ist die Abkürzung für „Human Immunodeficiency Virus“ (Humanes Immundefizienz-Virus). Das Virus schwächt das Immunsystem des Infizierten und führt beim Menschen zum Ausbruch von AIDS (Acquired Immuno Deficiency Syndrome). übertragen wird das HI-Virus durch Blut und Sexualkontakte.

HLA-Gewebemerkmale
HLA ist die Abkürzung für den englischen Begriff „human leucocyte antigen“ (deutsch: menschliches Leukozytenantigen). Diese Merkmale sind in die Membranen jeder Körperzelle eingebaut und entscheidend für die Gewebeverträglichkeit bei Transplantationen.

Knochenmark
Das Knochenmark befindet sich im Inneren der großen Knochen (Beckenkamm, Brustbein, Oberschenkelknochen, etc.). Es enthält die für die Blutproduktion notwendigen Stammzellen. Bei Leukämiekranken ist der Vorgang der Blutbildung gestört. Knochenmark ist nicht zu verwechseln mit dem zum Nervensystem gehörenden Rückenmark.

Konventionelle Knochenmarkspende
Die herkömmliche (konventionelle) Knochenmarkspende ist ein kleiner operativer Eingriff, der unter Vollnarkose durchgeführt wird. In etwa einer Stunde werden dabei 0,5-1,5 Liter Knochenmarkblut aus dem Beckenkamm abgesaugt. Das entnommene Knochenmark wird in wenigen Wochen nachgebildet.

Leukämie
Leukämie (Blutkrebs) bewirkt die fehlerhafte Bildung der Blutzellen in den Hohlräumen der Knochen. Unreife Zellen treten aus dem Knochenmark aus und können ihre Funktion nicht erfüllen. Vielfach ist bei diesen schwerwiegenden Erkrankungen eine Heilung nur durch die Transplantation gesunder blutbildender Zellen möglich.

Leukozyten
Leukozyten, auch weiße Blutkörperchen, sind farblose Blutzellen. Sie dienen im Körper u. a. zur Abwehr von Infektionen. Unter dem Begriff Leukozyten werden verschiedene Blutzellen (Granulozyten, Lymphozyten und Monozyten) zusammengefasst.

Malaria
Die Malaria ist die häufigste Tropenkrankheit, an der nach Schätzungen der WHO weltweit mehr als 300 Millionen Menschen jährlich erkranken. Die übertragung der Malaria erfolgt über einen Stich der Anophelesmücke. Das charakteristische Symptom der Malaria ist periodisch auftretendes Fieber. Zur Behandlung stehen mehrere hochwirksame Medikamente zur Verfügung. Eine Impfung existiert derzeit noch nicht.

Periphere Blutstammzellentnahme
Die Gewinnung der zur Transplantation benötigten Stammzellen erfolgt hier direkt aus dem Blut des Spenders mit einem Verfahren, welches Stammzellapherese genannt wird. Nach der Gabe eines Botenstoffes (G-CSF) werden die Zellen durch einen maschinellen Zellseparator von den übrigen Blutbestandteilen getrennt. Das „Restblut“ wird dem Spender zurückgeführt.

Plasma
Siehe Blutplasma.

Rückenmark
Das Rückenmark gehört zum Nervensystem des Körpers. Es ist nicht zu verwechseln mit dem blutbildenden Knochenmark. Das Rückenmark ist ein etwa fingerdicker Strang, der in der Wirbelsäule liegt und wichtige motorische und sensible Nervenbahnen enthält.

Stammzellen
Blutstammzellen sind undifferenzierte oder wenig differenzierte Zellen und dienen der Blutbildung. Aus diesen Mutterzellen entwickeln sich die verschiedenen Blutkörperchen. Normalerweise befinden sich diese Stammzellen im Knochenmark, insbesondere im Beckenkamm, im Brustbein und in den Rippen.

Stammzellapherese
Siehe periphere Blutstammzellentnahme

Thrombozyten
Die Thrombozyten, auch Blutplättchen genannt, sind scheibenförmige, farb- und kernlose Blutbestandteile. Sie sind an der Blutgerinnung beteiligt.

Transplantation
Verpflanzung von Gewebe, eines Organs oder Organteils von einem Organismus (Spender) auf einen anderen (Empfänger).

Tuberkulose
Tuberkulose, auch Schwindsucht genannt, ist eine chronisch verlaufende Infektionskrankheit. Am häufigsten bilden sich dabei Entzündungsherde in der Lunge, aber auch in anderen Körperteilen. Krankheitsauslöser sind Tuberkelbakterien, die durch Tröpfcheninfektion übertragen werden. Jährlich sterben weltweit ungefähr drei Millionen Menschen an den Folgen der Tuberkulose.

ZKRD
Das ZKRD (Zentrales Knochenmarkspender Register Deutschland) erfasst als zentrales Register die transplantationsrelevanten Daten aller potentiellen Blutstammzellspender in Deutschland und stellt diese nach passenden Spendern suchenden Transplantationszentren im Inland bzw. den entsprechenden Zentralregistern im Ausland zur Verfügung. Außerdem werden die HLA-Daten der in Deutschland registrierten Spender an die weltweite Datenbank BMDW weitergegeben. Beim ZKRD sind mittlerweile die Daten von drei Millionen Spendern gespeichert.

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